Das renommierte Robert Koch-Institut (RKI) nutzt ab sofort ein neues Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Gesamtleistung von rund 100 kWp zur Eigenversorgung. Somit kann das RKI seinen Netzstrombedarf am Standort Seestraße in Berlin-Wedding nachhaltig senken und leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Realisiert wurde das Projekt vom regionalen Solar-Dienstleister Gexx aeroSol aus Wildau bei Berlin.

Intelligente Konzepte zur Dekarbonisierung von Gebäuden gewinnen auch im Gesundheitssektor zunehmend an Bedeutung. Ein wichtiger Baustein sind hier dachbasierte Photovoltaik-Systeme, die eine besonders nachhaltige und zugleich sehr wirtschaftliche Stromerzeugung nah am Verbrauch ermöglichen. Davon profitiert nun auch das Robert Koch-Institut als biomedizinische Leitforschungseinrichtung der deutschen Bundesregierung: Am Berliner Standort Seestraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus Virchow-Klinikum der Charité wird ab sofort eigener Solarstrom mit knapp 100 kWp Leistung produziert.

Im 2015 eröffneten neuen Labor- und Bürogebäude mit Hochsicherheitslabor der Kategorie 4 wird der dachseitig erzeugte Strom weitgehend selbst verbraucht. Sollten doch einmal Überschüsse entstehen, so werden diese ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Durch das Photovoltaik-System wird das RKI während der 20-jährigen Regel-Betriebszeit rund 500 Tonnen CO2-Emissionen einsparen und somit die Energie-Effizienz des Standorts weiter erhöhen. Die Liegenschaft wird bereits durch ein innovatives Blockheizkraftwerk mit Rapsöl-Verbrennung versorgt, verfügt über ein umweltschonendes Gründach und ist mit einer hocheffizienten Gebäudehülle ausgestattet.

Planung, Installation und Inbetriebnahme des Photovoltaik-Systems hat der erfahrene Solar-Spezialist Gexx aeroSol im Auftrag des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführt. Dabei kamen 250 Photovoltaik-Module auf etwa 4.500 m² Dachfläche sowie zwei Photovoltaik-Wechselrichter zum Einsatz, die zukünftig rund 80.000 kWh Strom im Jahr generieren werden. Das mittelständische Unternehmen aus Wildau bei Berlin hat seine umfassende Expertise aus zahlreichen ähnlichen Projekten im Öffentlichen Sektor eingebracht, so z.B. auch von einem Photovoltaik-Projekt für einen Labor-Neubau in der mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin.

Bei der Umsetzung des Projekts für das RKI stellte die räumliche Nähe zum Nachbargebäude mit Helikopterlandeplatz die größte Herausforderung dar. „Wir haben die Photovoltaik-Module in westlicher Richtung mit einer Neigung von zehn Grad aufgeständert, um den ein- und ausgehenden Flugverkehr nicht zu blenden“ erläutert Projektleiter Marc Lansbergen von Gexx aeroSol. „Weiterhin erzeugen Helikopter beim Starten und Landen enorme Windgeschwindigkeiten, sodass eine starke Ballastierung zur sicheren Standfestigkeit der Module erforderlich ist.“ Außerdem musste das bestehende
Blitzschutzkonzept überarbeitet werden, um der Blitzschutz-Klasse 1 des Gebäudes gerecht zu werden. Im Ergebnis ist ein individuell auf das Gebäude angepasstes Solar-Kraftwerk entstanden, welches die Nutzer langfristig mit grünem und kostengünstigem Ökostrom vom eigenen Dach beliefern wird.