Dank Wärmepumpe mit kostenloser Umweltwärme heizen!
Wildau (bei Berlin), 1. Februar 2023 | Lesedauer: 8 Minuten | Autor: Gayamo Ehrler
Eigenheimbesitzer können mit dem Betrieb einer Wärmepumpe sowohl ihren Geldbeutel, als auch das Klima schonen. Daher erlebt diese Heiztechnik gerade einen echten Boom: im Jahr 2021 wurden in Deutschland 154.000 Wärmepumpen verbaut. Das entspricht einem Plus von 28 % gegenüber dem Vorjahr. Und das aus gutem Grund, denn die Wärmepumpe ist eine der klimafreundlichsten und nachhaltigsten Heizungslösung am Markt.
Ob sich die Installation einer Wärmepumpe im konkreten Einzelfall lohnt, hängt jedoch von der Art der Wärmepumpe und vom Gebäude ab.
Welche Vorteile haben Wärmepumpen gegenüber herkömmlichen Heiztechniken? Wie funktionieren sie, welche Arten und Einsatzmöglichkeiten gibt es? Und vor allem: wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit und dem Zusammenspiel mit einem Photovoltaiksystem aus. All das erfahren Sie in diesem Beitrag!
Vorteile von Wärmepumpen
Wärmepumpen haben zwar etwas höhere Anschaffungskosten als herkömmliche Öl- oder Gasheizungen, dafür sind sie jedoch im Betrieb sehr sparsam. Sie verwandeln die in unbeschränkter Menge und kostenfrei verfügbaren Umweltenergien Luft, Grundwasser oder Erde in wohnliche Wärme, wofür sie nur 25 % Antriebsenergie benötigen. Eine Wärmepumpe wandelt demnach die eingesetzte elektrische Energie in das durchschnittlich Drei- bis Vierfache an Wärmeenergie um und führt daher auf lange Sicht zu attraktiven Betriebskosten.
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Im Vergleich zu konventionellen Heiztechniken sind Wärmepumpen sehr wartungsarm, da sie wenig Verschleißteile besitzen. Somit entfallen die für Öl-, Gas oder Holzpelletheizungen typischen obligatorischen Wartungsarbeiten wie Schonsteinfeger und Feuerungskontrolle vollständig. Denn im Gegensatz zu Heizungen mit Verbrennung (Gas, Heizöl, Pellets, Holz) entstehen in einer Wärmepumpe keine besonders hohen, materialbelastenden Temperaturen. Natürlich sollte auch eine Wärmepumpe ab und zu gewartet werden, aber in größeren Intervallen.
Wärmepumpen sind sehr umweltfreundlich, da sie keine Abgase an die unmittelbare Umgebung abgeben. Sie stoßen im Durchschnitt 90 % weniger CO2 aus als Öl- oder Gasheizungen. Darüber hinaus fallen keine Feinstaubemissionen an, die sonst bei allen anderen Heizungstypen (Gas, Öl, Holz, Pellets) durch den Verbrennungsprozess unumgänglich sind.
Das absolute Bonus-Feature von Wärmepumpen ist der Einsatz der Kühlfunktion im Sommer. Somit profitieren Sie mit einer Wärmepumpe gleich zweifach: sie erzeugt Wärme im Winter und kühlt im Sommer.
Funktionsweise von Wärmepumpen
Eine Wärmepumpe funktioniert wie ein umgekehrter Kühlschrank, nur nutzt diese die natürliche Wärme der Umgebung. Sie nimmt Wärme auf einem geringen Temperaturniveau auf und bringt diese auf ein höheres Temperaturniveau. Dazu wird mit der aufgenommenen Umweltwärme ein Kältemittel verdampft und anschließend verdichtet. Dadurch entsteht mehr Wärme, die das Wasser des Heizkreislaufs erhitzt. Diese Wärme wird dann im Haus in Form von Heizenergie abgegeben.
Arten von Wärmepumpen
Nicht jede Art von Wärmepumpe kann für jeden Haushalt eingesetzt werden, meist aufgrund von unterschiedlichen Standortgegebenheiten und gesetzlichen Richtlinien. Aus dem Grund gibt es mehrere Wärmequellen und Antriebsmöglichkeiten für Wärmepumpen. Für Wohngebäude eignen sich drei Arten von Wärmepumpen: Luft-Luft-, Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen. Betrieben werden all diese Modelle mit Strom.
Luft-Wasser-Wärmepumpen entziehen warme Luft aus dem unmittelbaren Umfeld des Hauses, während Wasser-Wasser-Wärmepumpen dem Grundwasser die Wärme entziehen. Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen ist eine Bohrung notwendig, da thermische Energie aus dem Erdreich gewonnen wird.
Wärmepumpen und Photovoltaik-Systeme
Wie bereits oben erwähnt, benötigen Wärmepumpen für ihren Betrieb Strom. Dank ihrer Flexibilität sind den Kombinationen mit anderen modernen, ökologischen Technologien, wie Photovoltaik, keine Grenzen gesetzt. Dabei ist das Zusammenspiel aus Photovoltaik-System und Wärmepumpe ideal, da der Betriebsstrom für die Wärmepumpe vom eigenen Dach kommt und somit sowohl Kosteneffizienz als auch Nachhaltigkeit gesteigert werden. Denn bei dem Betrieb einer Wärmepumpe mit grünem Strom vom eigenen Dach geht die CO2-Bilanz einer Wärmepumpe gegen Null. Zusätzlich bietet sich die Einbindung eines Batteriespeichers in das Energiesystem an. Damit lässt sich der eigenerzeugte Strom zwischenspeichern und kann durch die Wärmepumpe genutzt werden, wenn die Wetterbedingungen weniger optimal für die Solarstromerzeugung sind.
Einsatzmöglichkeiten von Wärmepumpen
Experten zufolge können Wärmepumpen sowohl im Neu- als auch im Altbau eingesetzt werden. Sie eignen sich vor allem bei Fußbodenheizungen. Allerdings ist das keine zwingende Voraussetzung, denn in sehr vielen Fällen können sie auch mit vorhandenen Heizkörpern erfolgreich arbeiten. Viele Bestandsgebäude kommen demnach mit einem Temperaturniveau aus, das einen effizienten Betrieb einer Wärmepumpe zulässt. Das Temperaturniveau lässt sich durch einfache Maßnahmen, wie den Einbau neuer Fenster oder den Austausch einzelner Heizkörper, verbessern. Wichtig ist dabei, dass die Wärmepumpe sorgfältig geplant, installiert und eingestellt wird.
Die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen kann über den Online-Ratgeber des Umwelt Bundesamtes überschlagen werden. Über das Portal können Sie mehrere Heizmöglichkeiten hinsichtlich Vollkosten, Jahreskosten und CO2-Emissionen vergleichen. Zusätzlich erhalten Sie Tipps zur richtigen Nutzung.
Sie möchten sich individuell und ausführlich beraten lassen? Dann senden Sie uns gerne eine Anfrage und wir kümmern uns individuell um Ihr Anliegen! Bei uns bekommen Sie alles aus einer Hand – Strom, Wärme und Mobilität.